Digitalisierung SVT 137 (JATT)

Da war auf der Rückfahrt von der "Modellbau und Hobby" aus Leipzig plötzlich die Idee, einen SVT 137 aus Privatbesitz in diesem Jahr auf einer unserer TT-Anlagen in Aktion zu zeigen. Unsere Oranienburger Anlagen sind nun aber alle digitalisiert. Also muss ein Decoder ´rein!

Nichts leichter als das - dachte ich in meinem Leichtsinn! - und hatte die Rechnung mal wieder ohne den Hersteller gemacht. Wenn ich vorher gewusst hätte auf was ich mich da einlasse, wäre ich mit meiner Zusage nicht so schnell gewesen.

Prima dachte ich, als das gute Stück vor mir lag, da ist ja sogar eine Anleitung zum Umbau auf Digital dabei. Ich habe die Anleitung mehrfach gelesen. Was getrennt werden muss, steht ja halbwegs noch drin. Was am Ende aber wieder verbunden werden muss, fehlt vollständig. So nach dem Motto - und morgen verrate ich Ihnen, wie der Knoten wieder aufgeht. Letztendlich habe ich die Anleitung in die Ecke gelegt und mich auf meine Erfahrungen verlassen. Warum nur lassen die Hersteller im Vorfeld nicht mal jemanden von uns Nutzern auf solche Sachen sehen? Viele Missverständnisse könnten vermieden werden.

Nun aber endlich zum praktischen Teil. Wer mit dem Lötkolben keine Probleme hat, im 1,27 mm-Rastermass zu arbeiten, der kann loslegen. Alle anderen sollten die Finger davon lassen und lieber einen Fachmann bitten.
- Dach abnehmen (Da geht das Dilemma mit der Anleitung schon los! Kein Hinweis auf beiden Blättern, wie das Dach abgeht. Es ist mit kleinen Nasen auf dem Wagenkörper aufgerastet. Ich habe vorsichtig an den Faltenbalg-Seiten angefangen das Dach abzuhebeln.)
- Faltenbalg entfernen
- Platinen aus den Haltenasen nehmen und umdrehen
- die Verbindung von der B-Platine (das ist die oben linke Platine im b-Wagen, auch zu erkennen an den fehlenden Entstörbauelementen für den Motor -blaues Ding auf der oberen rechten Platine- ) zum Motor ablöten. Die Verbindung von der A-Platine zum Motor bleibt bestehen.
- beide Gehäuse lösen, dazu die jeweils zwei Schrauben unten am Rahmen herausdrehen. Gehäuse leicht vom Rahmen abheben und die Lichtplatinen nach oben herausnehmen
- auf beiden Lichtplatinen die rote LED (das ist die untere) auslöten und mit vertauschter Polarität (also um 180° gedreht) wieder einlöten. Das ist bei den SMD-Dioden eine Fummelei. Sollte mal eine den Geist aufgeben oder sich in den Weiten des Bastelraumes verabschieden - kein wirkliches Problem. Im Elektronikversand gibt es für ein paar Cent Ersatz.
- Alternativ kann man auch Vorschlag zwei aus der Anleitung aufgreifen, die Leiterbahnen zu den roten LED auftrennen und mit jeweils zwei zusätzlichen kurzen Drähten über Kreuz wieder verbinden. Dieser Vorschlag war mir aber zu aufwändig, zumal die eingesetzten Licht-Platinen wenig Platz im eingebauten Zustand haben
- danach können die Lichtplatinen wieder eingesetzt werden und das Gehäuse mit dem Rahmen verschraubt werden
- an beiden Haupt-Platinen die hinteren (an dem Faltenbalg) Enden an der Schnittstelle nach NEM 651 abtrennen
- auf der A-Platine an der Schnittstelle eine Buchsenleiste mit 1,27 mm Rastermaß (siehe auch Universalplatine) einlöten. Stifte vorher auf ca. 60° abwinkeln, denn waagerecht oder genau senkrecht passt der Decoder nicht. Wenn kein steckbarer Decoder eingesetzt werden soll, dann den Decoder an der Schnittstelle einlöten. Pin 1 ist auf dem rechten unteren Bild unten. Anschluss 7 (blau) am Decoder wird nicht benötigt und , falls vorhanden, am Decoder abgelötet.
- Dach aufsetzen und Probefahrt

Beim momentan eingesetzten LE 077 ist CV 94 auf 100 gesetzt.