Heinzberg (TT)
Die Geschichte unserer TT – Anlage begann bereits im Jahre 1986. Damals beschloss der AKTT den Bau einer neuen Ausstellungsanlage. Heinz Krökel wurde mit der Planung und dem Bau beauftragt. Im Jahre 1987 konnte die Anlage erstmals zum 10-jährigen Jubiläum des AKTT der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Die Anlage bestand aus 5 Segmenten von jeweils 1,50 mal 1,00 m, erreichte also eine Länge von 7,50 m. Die Segmente werden in zwei Transportgestellen auf Rollen untergebracht, was den Transport sehr vereinfacht. Als Motiv diente eine zweigleisige Hauptbahn mit eingleisiger Nebenbahn. Die Blocksteuerung arbeitete automatisch nach dem „Stromfühlerprinzip“. Damit war ein abwechslungsreicher und sehr sicherer Betrieb möglich.
Durch Kontakte unseres damaligen Vorsitzenden zu Herrn Krökel war die Anlage im November 1991 auf unserer Ausstellung in Lehnitz das erste Mal mit ihrem Erbauer zu Gast. Der Kontakt von Heinz Krökel zur TT-Fraktion in unserem Club (damals ohne eigene TT-Ausstellungsanlage) vertiefte sich in den folgenden Jahren durch die regelmäßige Teilnahme an unseren Ausstellungen.
1996 wurde uns angeboten, die Anlage für unseren Club zu übernehmen und weiter auf Ausstellungen zu präsentieren. So ging sie in unseren Besitz über und wurde in den Jahren danach immer wieder gezeigt. Der Ausstellungsbetrieb ging natürlich nicht spurlos an ihr vorbei. In kleinen Schritten wurde die Anlage technisch und landschaftlich verändert. Mit dem Umzug unseres Clubs im September 2001 in neue Räume verbesserten sich unsere Arbeitsbedingungen entscheidend.
Inzwischen hatte sich der Stamm der TT-Bahner in unserem Club deutlich vergrößert. Und dann war da noch die Sache mit der „Startpackung“ in Digitaltechnik von Tillig. Wir wollten die neue Sache mal ausprobieren und konnten unseren Vorstand zum Kauf bewegen. Damit hatten wir ein Compakt von Lenz und eine BR 218 der DB, mit der zusätzlichen Leiterplatte wurde eine 118 DR nachgerüstet. Auf einem einfachen Gleisoval starteten wir in die digitale Welt der Modelleisenbahn und waren begeistert. Nach umfangreichen Diskussionen im Club wurde beschlossen, die TT-Anlage auf digitalen Betrieb umzurüsten.
Zum Jahresende 2002 war es endlich soweit – wir konnten es wagen, die Anlage auf zwei Ausstellungen zu zeigen. Landschaftlich ähnelte die Anlage einem Rohbau, aber die Steuerung mit Hilfe eines Computers funktionierte halbwegs. Öfter lautete aber auch das Kommando: „Alle an die Handregler“, weil der Rechner abgestürzt war. Trotz (oder gerade wegen?) der kleinen Unzulänglichkeiten war die Anlage immer dicht umringt von den Besuchern. Das zeigte uns, dass wir auf dem richtigen Weg waren.
Mit der alten analogen Steuerung waren wir einigen Zwängen unterlegen (z.B. kein Gleiswechselbetrieb), da der technische Aufwand zur Realisierung relativ hoch war. Durch den Einsatz der Digitaltechnik entfielen diese aber. So hatten unsere Betriebsbahner und Gleisbauer sehr schnell mehrere Verbesserungsvorschläge. Dabei hatten wir aber von Anfang an vor, das Grundprinzip des Aufbaus nicht zu verändern. Einige Gleise im Bahnhof waren sehr kurz, diese wurden verlängert um entsprechende Züge einsetzen zu können. Dazu kamen neue Gleisverbindungen. Der Schattenbahnhof wurde ebenfalls umgebaut, da uns die Lösung zwei Züge hintereinander auf einem Gleis abzustellen
auf die Dauer nicht gefiel.
Im Jahre 2004 entstanden dann zwei völlig neue Strecken-Segmente in den gleichen Abmessungen, die wir zwischen den vorhandenen einpassten. Dadurch können jetzt bis zu 16 Züge auf der Hauptbahn eingesetzt werden.
Die geringe Anlagentiefe lässt nicht sehr viel Raum für eine Stadt, so dass diese nur aus einer Strasse besteht. Als Gebäude kamen fast ausschließlich Auhagen-Bausätze zum Einsatz. Diese wurden jedoch alle farblich verändert bzw. vollständig umgebaut. Um auch fahrende Autos auf der Anlage zeigen zu können, wurde ein Faller-Car-System eingebaut. Durch Bushaltestelle mit Überholmöglichkeit und einer Schrankenanlage ist auch da ein sehr abwechslungsreicher Betrieb möglich.
Zur Stromversorgung der Anlage dienen vier Lenz-Booster. Die Rückmeldung über Stromfühler auf den S 88-Bus und fast alle Schaltdecoder sind Bausätze von LDT. Als Steuerungsprogramm auf dem Rechner läuft der TrainController von Freiwald. Damit können wir im Ausstellungsbetrieb mehrere Bedienvarianten realisieren. Auf der zweigleisigen Hauptstrecke kann sowohl im Automatikbetrieb als Blocksteuerung als auch nach Fahrplan gefahren werden. Und wenn mal wieder der Spieltrieb bei unseren Mitgliedern durchkommt, werden eben die Züge mit Hilfe der Start-Ziel-Tasten auf unserem Gleisbildpult über die Strecke geleitet. Auf der Nebenbahn werden die Züge grundsätzlich über Handregler gefahren, die Weichen und Signale werden über das Gleisbildpult digital geschaltet. Übergaben vom Hand- in den Automatikbetieb und umgekehrt sind möglich. Als Weichenantriebe verwenden wir neben einzelnen Tillig- und Hoffmannantrieben hauptsächlich Servos mit der Elektronikplatine von MB-Tronik. Die Decoder in den Loks sind aus dem Hause Kühn und Lenz.
Mit unserer Anlage haben wir in der Vergangenheit an vielen Ausstellungen teilgenommen, ein Höhepunkt war die Intermodellbau 2007 in Dortmund. In vielen Gesprächen auf Ausstellungen und auch in den von uns durchgeführten Seminaren zur Digitaltechnik haben wir großes Interesse an der Spur der Mitte festgestellt und auch einige neue Mitglieder für unseren Club gewinnen können.
Die Namensfindung für die Anlage war übrigens gar nicht so einfach. Jede anständige Anlage hat ja einen Namen, nur unsere hieß eben TT-Anlage. Das musste geändert werden. Als dann aber einer mit dem Vorschlag „Heinzberg“ und „Krökelsdorf“ für unsere beiden Bahnhöfe kam, gab es keinen Protest. Wir hoffen, der Erbauer der Anlage ist mit dem heutigen Stand der Dinge zufrieden. Zu Verändern gibt es ja immer was.
Nun sind unsere Planer schon wieder am Arbeiten. Wir könnten ja noch 2 oder 3 neue Segmente…, und da sind ja noch ein paar kurze Gleise…, und da könnte ja noch ein größeres Bw…, und die Autos brauchen auch mehr Auslauf…
Da haben unsere Tischler, Gleisbauer, Landschaftsgestalter, Elektriker und Computerspezies also noch einiges zu tun und Mitstreiter sind willkommen.
Weitere Besonderheiten
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